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1. Veranstaltung für potentielle Arbeitgeber und Praktikumsanbieter – 11. Juli 2012

Auf Einladung der  Trialogischen Arbeitsgemeinschaft EX-IN Bayern nahmen  über 40 Einrichtungsleiter und weitere interessierte Professionelle an dieser Veranstaltung teil. Vertreten waren die Bereiche Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ), Sozialpsychiatrische Dienste (SPDi), Gerontopsychiatrische Dienste (GdPi),  Rehabilitation Psychisch Kranker (RPK), Therapeutische Wohngemeinschaften (TWG), vorwiegend aus dem Bezirk Oberbayern, aber auch aus den Bezirken Oberpfalz, Niederbayern und Schwaben.

Ziel der Veranstaltung sollte sein, diese nach Kursstart zweite Stufe des EX-IN Projektes als gemeinsames Pilotprojekt und als gemeinsamen Lernprozess all jener zu beginnen, die diese mit EX-IN verbundene Verbesserung und Veränderung in psychosozialen Diensten, in der Fachkräfteausbildung und Forschung anstreben, also von den Einrichtungen, Trägern, der Trialogischen Arbeitsgemeinschaft EX-IN Bayern und den sie unterstützenden Selbsthilfeverbänden (ApK, BayGSP, LApK, MüPE).

Download: Begrüssung der TAG

Drei Einrichtungen unterschiedlicher Ausrichtung stellten Ihre Vorbereitungen, Projektplanungen bzw. Erfahrungen vor.

Das kbo-Sozialpsychiatrische Zentrum (SPZ) plant die Einbindung von EX-IN in eine „Lotsenstelle“, die ab Oktober 2012 aufgebaut wird. Sobald die Einsätze von Praktikanten und/oder Genesungshelfern feststehen, wird das SPZ über die TAG-EX-IN informieren.

Die Sozialpsychiatrischen Dienste der Inneren Mission München (Neuhausen/Nymphenburg, Ebersberg, Bogenhausen) stellten einen Modellprojektantrag mit wissenschaftlicher Begleitung beim Bezirk Oberbayern vor auf Förderung von je einer Halbtagsstelle für GenesungsbegleiterInnen mit u.a. folgenden Aufgaben: Peergruppen, Peereinzelberatung, Unterstützung Home­-/Need Adapted Treatment, Freizeitmaßnahmen.

Der Integration von EX-INlern in den Diensten sollte eine intensive Vorbereitung der Teams vorangehen und sie sollte als willkommener Anlass gelten, die eigenen Angebote und Beratungsmethoden erneut zu reflektieren und einer Art „Innenrevision“ zu unterziehen. Im SpDi Ebersberg wurde in allen Teilteams EX-IN intensiv erörtert und ein gemeinsamer Klausurtag mit einer EX-INlerin zur Vorbereitung und Vertiefung veranstaltet.

Download: SpDis der IMM EX-IN Planung

Awolysis/Vincentro – Integrierte Versorgung in der Psychiatrie waren in München Vorreiter bei Beschäftigung von EX-IN-Praktikanten und -Absolventen. Seit einem ¾ Jahr, mit einem zwischenzeit-lichen Wechsel, ist eine EX-IN Absolventin eingesetzt für Beratung und Begleitung. Das Konzept von EX-IN ist für Profis wie Klienten neu und muss sowohl von den Mitarbeitern wie der Geschäftsführung getragen werden.

Aus der Erfahrung stellen sich folgende  Herausforderungen für: GenesungsbegleiterInnen: Rollenklarheit gewinnen, Parteilichkeit versus Teamkonsens austarieren,  in die Rolle als ArbeitnehmerIn und KollegIn hineinfinden. Dienststelle und das Team: anfänglich erhöhter Zeitaufwand für Einarbeitung und Begleitung, propor-tional zu Beschäftigungsumfang erhöhter materieller Aufwand für Supervision, Fachberatung, Mento-renbegleitung… und als positiven Lerneffekt erhöhte Anforderungen an Achtsamkeit.

Download: EX-IN-AG Veranstaltung Awolysis

Susanne Stier, EX-IN Genesungsbegleiterin bei Awolysis/Vincentro, nimmt an allen für das Team verbindlichen Sitzungen, Monitorings und Supervisionen teil und erlebt, dass Ihr Erfahrungswissen als wichtige Kompetenz anerkannt wird. Ihre Tätigkeit besteht in Beratung und Begleitung von Patienten, in Übersetzungsfunktionen zwischen Ihnen und den Professionellen. Ihr erfahrungsbasiertes und -geprüftes Wissen eröffnet für Patienten wie Professionelle neue Sichtweisen, wie auch sie im Gegenzug in der Auseinandersetzung mit dem Profiwissen lernt.
Der Integrationsprozess gestaltet sich nicht immer einfach und ohne Reibung.  Es erfordert „neben viel Motivation für ein wechselseitiges Verstehen auch viel Bereitschaft dafür, sich für das Gemeinsame im (all)täglichen Tun zu öffnen… Was für mich erfahrungsgemäß immer wichtig ist, ist
1.) zuhören
2.) zuhören und
3.) zuhören
und das als Voraussetzung für jeden fruchtbaren Dialog. Ganz gleich ob unter Gesunden oder Kranken, ob zwischen Peers oder zwischen Peers und Profis.“
Mehrfach betonte sie, wie wichtig ihre eigene Haltung gerade bei der Lösung von Konflikten ist, nämlich Respekt und Wertschätzung! Download: Susanne Stier Veranstaltung der TAG für potentielle EX-IN Arbeitgeber 2012

Eine lebhafte und engagierte Diskussion schloss sich an u.a. zu folgenden Themen:

Praktika
Als Mindeststundenzahl  gelten 40 Stunden. Eine höhere Stundenzahl sowie ihre Verteilung sind zwischen EX-INlerIn und Einrichtung je nach Gegebenheit und Anforderung auszuhandeln.  Auch Praktika wollen im und mit dem Team vorbereitet sein. Sie werden als ein geeignetes Feld der Erprobung für alle Beteiligten gesehen.Das Praktikum wird im Septembermodul des Kurses behandelt und das erste Schnupper-praktikum kann ab Oktober starten. Zahlreiche anwesende Einrichtungen trugen sich in eine Anbieterliste ein. Weitere Anbieter können sich bei der TAG melden.

Der Wunsch nach Praktikumsrahmenbedingungen wurde geäußert. Die in NRW ausgearbeiten Praktikumsregelungen geben Anhaltspunkte:

Download: Praktikumsrichtlinien_EX-IN_NRW

Daniela Meier vom SpDi Ebersberg, in Ausbildung zur EX-IN Trainerin, Mitglied der TAG,  stellt die im SpDi Ebersberg erarbeiteten Regelungen bereit.

Download: Vorüberlegungen zum Praktikumseinsatz EBE

Besoldung -Arbeitsvertragliche Regelungen – Standards für Einsätze
Als Referenz für Einstufung und als Voraussetzung für Beschäftigung in Einzel- und Gruppenberatung wurde TVÖD-K7 genannt.

Eine EX-IN-Absolventin berichtete anhand eigener Erfahrung, dass die von den EX-INlern erprobungs- oder belastungsbedingt reduzierte Stundenzahl meist Honorarvertragsangebote nach sich zieht, anstatt Verträge für geringfügige Beschäftigung. Honorarverträge haben für die beschäftigten EX-INler Nachteile bei Teamintegration, Supervision, Fortbildung, Fortzahlung bei Krankheit und Urlaub und generieren tendenzielle Scheinselbständigkeit. Einige Einrichtungsleiter betonten in der Diskussion demgegenüber, dass sie  normale Arbeitsverträge mit geringfügiger Beschäftigung aller Abstufungen vorziehen.

Derzeitige Einsatzstandards im SpDi Ebersberg (EBE): Standards EX-IN EBE

In der Diskussion kam ein träger- und einrichtungsübergreifendes Interesse an weiterem Austausch zu Projektanträgen, diesbezüglichen Erfahrungen, zu ersten Arbeits- und Praktika-Erprobungen und ihren Vorbereitungen zum Ausdruck.  Die Trialogische Arbeitsgemeinschaft EX-IN Bayern bietet Ihre Homepage www.ex-in-by.de hierfür an.

Auf Wunsch  der Veranstaltungsteilnehmer lädt  die Trialogische Arbeitsgemeinschaft EX-IN Bayern zu einer Folgeveranstaltung in ca. 6 Monaten ein.

Im Rahmen des EX-IN Kurses 2012/2013 wird eine Begegnung von Kursteilnehmern und Arbeitgebern geplant werden.

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